Liebeserklärung an die Wüste
von Claudia Schoenamsgruber-Pfahler
Du Raum der Stille und Weite.
Meister der ständigen Veränderung.
Dein Wind …
als kühlende Zärtlichkeit,
die Dünen und meine Haut sanft streichelnd,
meinen Ohren Geschichten erzählend,
meine Ängste und Fehlschöpfungen mit dir nehmend…
Dein Wind als tobender Sturm
mir meine Ängste und Grenzen aufzeigend…
Deine Sonne …
mich wärmend, meine nackte Haut küssend
meine Belastbarkeit prüfend und
dankbar im Schatten eines Baumes Zuflucht suchend.
Deine Bäume und Büsche …
Feuerholz und kühlenden Schatten spendend.
Unendliche Sandkörner …
in sinnlichen, sich anmutig erhebenden Dünen vereint,
meine Augen, Ohren, Nase,
meinen ganzen Körper berührend,
in ihrer Weichheit und Einzigartigkeit
vielseitig verwend- und formbar…
In ihrer Gesamtheit kräftig und stabil.
Die Fliegen …
meine Haut kitzelnd und
mich in der Annahme lehrend.
Der Himmel …
sich wandelnd von wunderbaren Blau,
über Sand gefiltert
hin zu einem traumhaften Sternenzelt.
Wie bin ich dankbar
für diesen Raum des Fühlens, Spürens,
Wahrnehmens und Lernens.
Danke, dass du mir Hingabe, Ruhe und Akzeptanz lehrst.
Danke, dass du mir diesen Raum,
näher zu mir zu kommen, schenkst.
Danke für das Gefühl der Freiheit.
Danke für die tiefe Verbundenheit
mit Mutter Erde und der Schöpfung.
Ich liebe dich.
